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Schönheit für historischen Ort

3,2,1 Zündung der «Tilly´sche Garten» ist wieder eröffnet 3,2,1 Zündung der «Tilly´sche Garten» ist wieder eröffnet

„Tilly‘scher Garten in neuem Glanz übergeben – 36 Wohnungen entstehen

Von Reinhard Schubert

Vor genau 189 Jahren – so berichtet es die Chronik – hat man in unserer Stadt begonnen, erste Visionen für eine sozial-medizinische Fürsorgeanstalt zu entwickeln. Bereits vorher hatte die 1829 verstorbene Luise Fürstin Reuß-Gera 4.000 Taler als Vermächtnis zur Errichtung eines städtischen Krankenhauses hinterlassen, 1849 wurde dann im „Tilly‘schen Gartenhaus – dem heutigen „Haus an den Pavillons“ der Robert-Koch-Straße 6 eröffnet,damit ein eindrucksvolles Zeugnis für private und öffentliche Fürsorgepflicht gegenüber wirklich Bedürftigen geschaffen und um 1900 mit dem ebenfalls denkmalgeschützten „Tilly‘schen Garten“ erweitert.

Das Hauptgebäude wurde zu DDR-Zeiten dann als „Robert-Koch-Heim“ eine der wenigen Pflegeeinrichtungen.Ihr Niveau war den Anforderungen, wie sie heute gestellt werden, in keiner Weise gerecht geworden. Nach der politischen Wende stand das Haus wegen des schlechten baulichen Zustandes über viele Jahre leer.Schließlich erkannte die in Gera angesiedelte TannCapital AG den historischen und den aktuellen Wert des Grundstückes und Thomas Smektalla, Vorstand des Unternehmens,konnte schon kurze Zeit später zum Richtfest berichten, dass 36 Wohnungen auf einer Fläche von insgesamt 5.500 Quadratmetern und zwei Gewerbeeinheiten „an den Mann“ gebracht werden konnten.

Zur diesjährigen Eröffnungsfeier stellte der Firmenchef zurückschauend fest: „Vor neun Jahren kaufte TannCapital AG die heruntergewirtschafteten Gebäude in der Robert-Koch-Straße 2-8 in einem Paket zusammen mit der Kurzen Straße 2-8 sowie der Kleiststraße 10. Um dieses Ziel zu erreichen,bedurfte es schließlich neben dem beachtlich Gesamt-Investitionsvolumen von circa 5,7 Millionen Euro zunächst Mut, Visionen und Ideen sowie ungeheure Anstrengungen und eine Vielzahl von Partnern.“ Geschätzte 75.000 Arbeitsstunden waren notwendig, Mitarbeiter von rund 20 unterschiedlichen Gewerken kamen zum Einsatz – und dabei verschwieg Thomas Smektalla des Gästen der Eröffnungsfeier nicht,dass der Bau in „Tilly‘schen Garten“ kurzzeitig auch ins Stocken geraten war, weil spezielle Mitarbeiter von bestimmten Gewerken und auch einige Baumaterialien zeitweise fehlten. Auch der lange Winter hat Probleme gemacht. So war es nicht zu umgehen, dass einige Restarbeiten verblieben sind, die aber so schnell wie möglich erledigt werden.

Ganz optimistisch dann die Feststellung: „Die TannCapital AG möchte heute den geschichtsträchtigen Tilly‘schen Garten – zu dessen mittlerweile 118.Geburtstag – als Symbol für das historisch bemerkenswerte Stadtquartier angemessen restauriert und wiederbelebt – an unsere Heimatstadt Gera zurückgeben. Denn unsere Geschichte ist unserer Zukunft!Und nur wenn wir alle gemeinsam für unsere Stadt Engagement zeigen,an unsere Geschichte glauben und historische Werte bewahren, werden wir mit kühnen Ideen den Fortschritt und die Zukunft erobern.“